Was Sie zu Beginn wissen und beachten sollten

Rad- oder Reifenwechsel?

Zu Beginn möchten wir Ihnen erklären, wo der Unterschied zwischen Radwechsel und Reifenmontage liegt. Unter dem tatsächlichen Reifenwechsel wird streng genommen der Tausch der Gummibereifung verstanden. Der Reifen wird also von der Felge abgezogen. Dieser Vorgang wird in der Reifen-Fachwerkstatt durchgeführt. Das Rad wird als die Gesamtheit von Reifen und Felge bezeichnet. Deshalb wird eigentlich von einem Radwechsel gesprochen. Umgangssprachlich werden die Begriffe aber synonym verwendet.

Profiltiefe

Bevor Sie Ihre Sommer- oder Winterreifen in Betrieb nehmen, sollten Sie immer auf die vorgeschriebene Profiltiefe achten. Bei Sommerreifen wird eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben. Winterreifen sollten eine Profiltiefe von 4 mm nicht unterschreiten, da die Leistung sonst überproportional abnimmt. Besonders im Winter auf Schnee und glatten Fahrwegen stellt dies ein hohes Sicherheitsrisiko dar.

Profiltiefe selber messen

Die Mindestprofiltiefe wird oft von den Reifenherstellern gekennzeichnet. Sollte diese Kennzeichnung nicht sichtbar sein, dann wird es Zeit für einen Reifenwechsel. Sollten keine Markierungen von Haus aus vorhanden sein, dann können Sie einen Profiltiefmesser oder eine 1-Euro-Münze nutzen, um die Profiltiefe festzustellen.

Stecken Sie dazu die 1-Euro-Münze in die großen Profilrinnen in der Mitte des Reifenprofils. Ragt der goldene Rand der 1-Euro-Münze über das Profil des Autoreifens hinaus oder wird gerade noch bedeckt, wird die empfohlene Mindestprofiltiefe unterschritten. Dies wäre der erste Indikator für einen baldigen Reifenwechsel.

Wirklich exakt kann eine Profilmessung vom Fachpersonal in der Werkstatt durchgeführt werden. Dabei werden die Reifen auch bei einer Sichtprüfung auf Schäden untersucht, die dem Laien möglicherweise verborgen bleiben. Sind Sie daher unsicher bezüglich der Profiltiefe oder wegen eines Schadens an Ihren Reifen, so empfiehlt es sich in einer Werkstatt für Reifenservice vorbeizuschauen.

Reifen kennzeichnen

Beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt, sollten diese z.B. mit Kreide gekennzeichnet werden (vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts). Durch regelmäßiges Tauschen der Reifenpositionen garantieren Sie außerdem gleichmäßiges Abfahren des Profils.

Sicherheit beim Wechsel der Reifen

Die Montage sollte keinesfalls unter Stress durchgeführt werden. Planen Sie bitte genügend Zeit ein, vor allem wenn Sie sich das erste Mal mit dem Radwechsel befassen. An sich handelt es sich aber um eine schnell erlernbare Angelegenheit, die bei der richtigen Vorgehensweise nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Werkzeug

Sie benötigen für den Wechsel einen stabilen Wagenheber und einen Drehmomentschlüssel, um die Schrauben zu lockern bzw. anschließend wieder festzuziehen. Für die Beschriftung der Reifen sollten Sie sich außerdem eine Kreide oder Wachskreide Stift in heller Farbe bereitlegen, damit die Beschriftung nicht verwischt.

Sollten Sie bei mehreren Fahrzeugen die Reifen wechseln oder vorhaben dies regelmäßig selbst zu machen, so empfiehlt es sich auch den Kauf eines Schlagschraubers zu überlegen. Mit diesem Gerät gelingt der Rädertausch besonders schnell und ohne große Kraftanstrengung.

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Reifendruck-Kontrollsystem

Ist in Ihrem Fahrzeug ein direktes Reifendruck-Kontrollsystem eingebaut (kurz auch RDKS genannt), so sollten Sie die Reifen lieber in einer Werkstatt wechseln lassen. Denn bei einem solchen System ist es wichtig, dass die Sensoren an den Reifen beim Reifenwechsel nicht beschädigt werden und auch deren Funktion regelmäßig überprüft wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass Ihr Fahrzeug die richtigen Daten übermittelt und Sie sicher an Ihr Ziel bringen kann.

Autoreifen selbst wechseln – Der Ablauf

Achten Sie vor dem tatsächlichen Reifenwechsel darauf, dass das Fahrzeug auf einer geraden Ebene steht und Sie ausreichend Platz zum Arbeiten haben.

1. Demontage der Reifen

Wichtig: Legen Sie einen Gang ein und ziehen Sie die Handbremse an, bevor Sie die Reifen abmontieren. Damit verhindern Sie, dass sich das Fahrzeug beim Wechsel versehentlich von der Stelle bewegt.

Im ersten Schritt sollten Sie die Radkappe abziehen, sofern eine vorhanden ist. Lockern Sie die Schrauben vorerst leicht, eine Viertel-Umdrehung sollte genügen. Setzen Sie anschließend den Wagenheber an. Der PKW verfügt über eine genaue Markierung, die Sie beachten müssen, da der Wagen für den Wechsel sonst nicht stabil ist. Wie Sie diese erkennen können Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs nachlesen.

Das Auto können Sie nun soweit anheben bis es den Boden nicht mehr berührt. Ist dies getan, können Sie die Schrauben gänzlich herausdrehen. Der Reifen kann schließlich entfernt werden.

Damit Sie die Reifen nicht verwechseln ist es am besten, wenn Sie die abgenommenen Reifen sofort auf der Lauffläche kennzeichnen. Notieren Sie die Platzierung, die der Reifen aktuell hatte, wie beispielsweise „vorne rechts“. Verwenden Sie dafür einen Kreidestift oder einen Wachskreidestift, der gut sichtbar ist und auch während der Lagerung nicht verwischt.

2. Montage der neuen Reifen

Ist das alte Rad entfernt, können Sie anschließend das neue montieren. Beachten Sie beim Montieren der neuen Räder, dass die Laufrichtung stimmt, falls diese eine Laufrichtung haben. Reifen mit Laufrichtung erkennt man an dem Pfeil auf der Seite des Reifens, der die „Rotation“ oder „Direction“ angibt. Bei Rädern mit Laufrichtung tauschen Sie bei der Montage die Vorderreifen mit den Hinterreifen, um das gleichmäßige Abfahren des Profils zu gewährleisten.

Bei Reifen ohne Laufrichtung empfiehlt es sich die Reifen über Kreuz zu tauschen, um auch hier das gleichmäßige Abfahren zu gewährleisten. Hier kommen die Markierungen des letzten Jahres an den Reifen zum Einsatz. Man tauscht dabei die Plätze der Reifen, sodass die Vorderreifen nun auf der hinteren Achse angebracht werden. Tauscht man die Reifen über Kreuz, so wechselt man außerdem links und rechts. Das bedeutet, dass das Rad, das davor „vorne rechts“ war nun „hinten links“ montiert wird.

Die Schrauben sollten zuerst leicht angezogen und nach Absenken des Fahrzeuges wieder fest mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Das richtige Drehmoment ist dabei dem Bordbuch zu entnehmen. Letztlich können Sie den Wagenheber entfernen und abschließend kontrollieren, ob die Reifen ordentlich montiert wurden.

3. Kontrolle

Kontrollieren Sie abschließend unbedingt den Luftdruck der Reifen. Dies können Sie an jeder Tankstelle mit dem entsprechenden Gerät durchführen.

Sie sollten außerdem eine Testfahrt machen und dabei auf potenzielle Geräusche achten. Überprüfen Sie zudem, ob das Auto die Spur hält. Falls sich Anzeichen einer Unwucht zeigen z.B. Flattern des Lenkrades, ungleichmäßiges Anfahren der Reifen etc., sollte schnellstmöglich eine Überprüfung in der Autowerkstatt veranlasst werden.

Außerdem sollten Sie, nachdem Sie etwa 50 km mit den neu montierten Reifen gefahren sind, die Schrauben nochmals nachziehen. Dann können Sie wirklich sicher sein, dass die Reifen die ganze Saison festsitzen und Sie sicher an Ihr Ziel bringen.

Fazit

Mit dieser Anleitung erhalten Sie alle wichtigen Punkte und Schritte im Überblick, damit das Wechseln der Reifen problemlos gelingt. Halten Sie sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen, um rechtliche Probleme zu vermeiden, aber in erster Linie, um sicherer am Verkehr teilzunehmen.

Sie möchten den Radwechseln lieber dem Profi überlassen? Unser speziell ausgebildetes Team von MOTUS kümmert sich gerne darum und lagert Ihre Reifen auch gerne für die nächste Saison ein.

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