In Österreich gilt die Winterreifen-Pflicht von 1. November bis 15. April mit jenem Zusatz, der „winterliche Verhältnisse“ voraussetzt. Egal, ob Sie also auf Winter- oder Sommerreifen wechseln oder allgemein neue Reifen montieren möchten, in diesem Ratgeber erklären wir Ihnen die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gibt. So gelingt der unkomplizierte, eigenständige Wechsel Ihrer Reifen!
Was Sie zu Beginn wissen und beachten sollten
Rad- oder Reifenwechsel?
Zu Beginn möchten wir Ihnen erklären, wo der Unterschied zwischen Radwechsel und Reifenmontage liegt. Unter dem tatsächlichen Reifenwechsel wird streng genommen der Tausch der Gummibereifung verstanden. Der Reifen wird also von der Felge abgezogen. Dieser Vorgang wird in der Reifen-Fachwerkstatt durchgeführt. Das Rad wird als die Gesamtheit von Reifen und Felge bezeichnet. Deshalb wird eigentlich von einem Radwechsel gesprochen. Umgangssprachlich werden die Begriffe aber synonym verwendet.
Profiltiefe
Bevor Sie Ihre Sommer- oder Winterreifen in Betrieb nehmen, sollten Sie immer auf die vorgeschriebene Profiltiefe achten. Bei Sommerreifen wird eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben. Winterreifen sollten eine Profiltiefe von 4 mm nicht unterschreiten, da die Leistung sonst überproportional abnimmt. Besonders im Winter auf Schnee und glatten Fahrwegen stellt dies ein hohes Sicherheitsrisiko dar.
Profiltiefe selber messen
Die Mindestprofiltiefe wird oft von den Reifenherstellern gekennzeichnet. Sollte diese Kennzeichnung nicht sichtbar sein, dann wird es Zeit für einen Reifenwechsel. Sollten keine Markierungen von Haus aus vorhanden sein, dann können Sie einen Profiltiefmesser oder eine 1-Euro-Münze nutzen, um die Profiltiefe festzustellen.
Stecken Sie dazu die 1-Euro-Münze in die großen Profilrinnen in der Mitte des Reifenprofils. Ragt der goldene Rand der 1-Euro-Münze über das Profil des Autoreifens hinaus oder wird gerade noch bedeckt, wird die empfohlene Mindestprofiltiefe unterschritten. Dies wäre der erste Indikator für einen baldigen Reifenwechsel.
Reifen kennzeichnen
Beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt, sollten diese z.B. mit Kreide gekennzeichnet werden (vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts). Durch regelmäßiges über Kreuz tauschen, garantieren Sie außerdem gleichmäßiges Abfahren des Profils.
Sicherheit beim Wechsel der Reifen
Die Montage sollte keinesfalls unter Stress durchgeführt werden. Planen Sie bitte genügend Zeit ein, vor allem wenn Sie sich das erste Mal mit dem Radwechsel befassen. An sich handelt es sich aber um keine höchstkomplizierte Angelegenheit, die bei der richtigen Vorgehensweise nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Werkzeug
Sie benötigen für den Wechsel einen stabilen Wagenheber und einen Drehmomentschlüssel, um die Schrauben zu lockern bzw. anschließend wieder festzuziehen.
Autoreifen selbst wechseln – Der Ablauf
Achten Sie vor dem tatsächlichen Reifenwechsel darauf, dass das Fahrzeug auf einer geraden Ebene steht.
1. Demontage der Reifen
Wichtig: Legen Sie einen Gang ein und ziehen Sie die Handbremse an, bevor Sie die Reifen abmontieren. Damit verhindern Sie, dass sich das Fahrzeug beim Wechsel versehentlich von der Stelle bewegt.
Lockern Sie die Schrauben vorerst leicht. Setzen Sie anschließend den Wagenheber an. Der PKW verfügt über eine genaue Markierung, die Sie beachten müssen, da der Wagen für den Wechsel sonst nicht stabil ist.
Das Auto können Sie nun soweit anheben bis es den Boden nicht mehr berührt. Ist dies getan, können Sie die Schrauben gänzlich herausdrehen. Der Reifen kann schließlich entfernt werden.
2. Montage der neuen Reifen
Ist das alte Rad entfernt, können Sie anschließend das neue montieren. Beachten Sie beim Montieren der neuen Räder, dass die Laufrichtung stimmt. Ebenso empfiehlt es sich die Reifen über Kreuz zu tauschen, um das gleichmäßige Abfahren des Profils zu gewährleisten.
Die Schrauben sollten zuerst leicht angezogen und nach Absenken des Fahrzeuges wieder fest mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Das richtige Drehmoment ist dabei dem Bordbuch zu entnehmen. Letztlich können Sie den Wagenheber entfernen und abschließend kontrollieren, ob die Reifen ordentlich montiert wurden.
3. Kontrolle
Kontrollieren Sie abschließend unbedingt den Luftdruck der Reifen. Dies können Sie an jeder Tankstelle mit dem entsprechenden Gerät durchführen.
Sie sollten außerdem eine Testfahrt machen und dabei auf potenzielle Geräusche achten. Überprüfen Sie zudem, ob das Auto die Spur hält. Falls sich Anzeichen einer Unwucht zeigen z.B. Flattern des Lenkrades, ungleichmäßiges Anfahren der Reifen etc., sollte schnellstmöglich eine Überprüfung in der Autowerkstatt veranlasst werden.
Fazit
Mit dieser Anleitung erhalten Sie alle wichtigen Punkte und Schritte im Überblick, damit das Wechseln der Reifen problemlos gelingt. Halten Sie sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen, um rechtliche Probleme zu vermeiden, aber in erster Linie, um sicherer am Verkehr teilzunehmen.
Sie möchten den Radwechseln lieber dem Profi überlassen? Unser speziell ausgebildetes Team von MOTUS kümmert sich gerne darum und lagert Ihre Reifen auch gerne für die nächste Saison ein.
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