Besonders in der kalten Jahreszeit gibt so manche Autobatterie schnell den Geist auf. Dies kostet neben Nerven auch jede Menge Zeit. Umso besser, wenn man bereits weiß, wie man in diesem Fall vorgehen muss. Erfahren Sie in unserem Blogartikel, wie Sie richtig Starthilfe geben. Von der Anleitung mit der richtigen Reihenfolge über zahlreiche zusätzliche Tipps erhalten Sie hier einen hilfreichen Guide.
Inhaltsverzeichnis:
- Welche Ursachen kann eine leere Autobatterie haben?
- Vorbereitungen für die Starthilfe
- Starthilfe Anleitung & Reihenfolge
- Was ist zusätzlich zu beachten?
- Fazit
Welche Ursachen kann eine leere Autobatterie haben?
Wissen Sie, warum Ihre Autobatterie ständig schlapp macht, können Sie etwas dagegen tun. Das sind die häufigsten Gründe, warum Ihr Motor nicht anspringen möchte:
1. Alte oder defekte Batterie
Eine Autobatterie hält nicht ewig. Wann der Tausch unabdinglich wird, hängt unter anderem von den Nutzungsbedingungen ab. Selbst die schonendste Fahrweise wird den Autobatteriewechsel nicht verhindern können.
Natürlich kann auch eine Batterie als Verschleißteil schlichtweg einen Defekt haben. Falls Sie nicht sicher sind, sollten Sie sich an einen Pannendienst wenden.
Wenn Sie nicht mehr genau wissen, wann die Batterie das letzte Mal getauscht wurde, empfehlen wir die Überprüfung der Kapazitäten. Mithilfe eines herkömmliches Multimeter sorgen Sie für Klarheit.
2. Nutzungsbedingungen
Wie bereits erwähnt, hat Ihr Fahrverhalten Einfluss darauf, wie lange Ihre Autobatterie hält. Fahren Sie beispielsweise viele Kurzstrecken (vielleicht auch noch in der kalten Jahreszeit) wird Ihr Pkw auf Dauer Schäden nehmen. Im schlimmsten Fall startet das Auto ohne Hilfe nicht mehr von selbst an und Sie müssen die Batterie tauschen.
In der Regel werden Wechsel in 5-7 Jahres-Intervallen durchgeführt. Wenn dies häufiger der Fall ist, sollten Sie eine Kfz-Werkstatt aufsuchen, die der Ursache auf den Grund geht.
Eine lange Standzeit kann ebenfalls ausschlaggebend für einen Batterie-Ausfall sein. Dadurch wurde diese vermutlich vollständig entladen und Sie benötigen infolgedessen Starthilfe. Die Batterie sollte allerdings nach einer längeren Autofahrt ohne Pause wieder einwandfrei funktionieren.
Achtung: Scheinwerfer vergessen auszuschalten? Einer der häufigsten Gründe, warum die Autobatterie keine Energie mehr hat.
3. Jahreszeit
Ein weiterer Faktor sind niedrige Temperaturen im Winter. Aufgrund der Kälte verliert der Stromspeicher an Kapazität und auch die Konsistenz des Motoröl verändert sich (zähflüssiger), weshalb in der kalten Jahreszeit mehr Energie zum Starten des Autos benötigt wird.
Tipp: Verzichten Sie wenn möglich darauf, kurze Strecken zu fahren, damit sich die Autobatterie bei einer langen Fahrt (mind. 20-30 Minuten) vollständig aufladen kann.
Vorbereitungen für die Starthilfe
Für das Überbrücken der Autobatterie benötigen Sie einerseits ein Starthilfekabel (ein rotes und ein schwarzes Überbrückungskabel) und andererseits ein weiteres Fahrzeug, das Starthilfe gibt (=Spenderfahrzeug) bzw. eine Autobatterie.
Sicherheitsvorkehrungen
Achten Sie darauf, dass die Batteriespannung der beiden Autos gleich sind. In den meisten Fällen beträgt diese Spannung 12 Volt.
Das Spenderfahrzeug parken Sie möglichst nah am Empfängerfahrzeug. Als Sicherheitsvorkehrung sollten Sie alle elektrischen Verbraucher ausschalten. Dies betrifft unter anderem Scheinwerfer, Lüftung etc.
Vorbereitungen Auto & Kabel
Beide Pkws sollten im Leerlauf mit angezogener Handbremse sein. Nun können Sie die Motorhauben der Autos öffnen.
Für das Starthilfekabel gilt es folgendes zu beachten: Länge und Querschnitt, damit genug Strom fließen kann und ein Überhitzen des Kabels vermieden wird. Diese Aspekte sind abhängig vom Fahrzeug. Je mehr Motorleistung und Hubraum, desto dicker muss das Kabel sein.
Starthilfe-Anleitung & Reihenfolge
In 7 einfachen Schritten bringen Sie Ihren Motor wieder zum Laufen:
1. Rotes Kabel verbinden
Im ersten Schritt verbinden Sie mithilfe des roten Kabels inkl. Zangen den Pluspol der leeren Autobatterie mit dem Pluspol der vollen Batterie. Diese Reihenfolge ist wichtig, um keine Schäden an der Fahrzeugelektronik oder der Batterie zu verursachen.
2. Schwarzes Kabel verbinden
Anschließend verbinden Sie mit dem schwarzen Kabel inkl. Zangen den Minuspol der vollen Batterie mit einem metallischen, unlackierten Teil des Empfängerfahrzeugs. Dieser Massepunkt liegt abseits der Batterie, beispielsweise Motorblock.
3. Motor Spenderfahrzeug starten
Starten Sie nun das Spenderfahrzeug und lassen Sie den Motor eine Weile laufen.
4. Motor Pannenfahrzeug starten
Versuchen Sie jetzt das Empfängerfahrzeug zu starten. Sollte die Überbrückung nach einigen Sekunden nicht funktionieren, unterbrechen Sie kurz und probieren Sie das Starten erneut.
Nach erfolgreicher Starthilfe sollten die Motoren beider Fahrzeuge einige Minuten laufen.
5. Verbraucher zuschalten
Läuft der Motor erfolgreich, gilt es größere Verbraucher wie Gebläse, Lüftung und Licht einzuschalten. So werden Spannungsspitzen vermieden und die Bordelektronik geschützt.
6. Kabel entfernen
Die Reihenfolge für das Entfernen der Kabel lautet wie folgt:
- Schwarzes Kabel vom Spenderauto entfernen > schwarzes Kabel vom Empfängerfahrzeug entfernen
- Rotes Kabel von Spenderauto entfernen > rotes Kabel vom Empfängerfahrzeug entfernen
Tipp: Ein Absterben des Motors beim Abbauen der Starthilfekabel deutet entweder auf eine defekte Batterie oder Lichtmaschine hin. In diesem Fall bliebt Ihnen nichts anderes übrig als der Anruf beim Pannendienst.
7. Vorsichtig weiterfahren
Nach der Starthilfe fahren Sie idealerweise einige Kilometer (mind. 20-30 Minuten), um die Batterie wieder aufzuladen. Achten Sie dabei auf Fehlermeldungen. Sollte eine Warnlampe aufleuchten, kontaktieren Sie Ihre Werkstatt, um das Problem schnellstmöglich zu lösen und keine Folgeschäden zu verursachen.
Was ist zusätzlich zu beachten?
Nachfolgend finden einige Tipps und Infos, die beim Starthilfe geben wichtig sind:
- Ist die Batterie tatsächlich leer und nicht etwa defekt? Eine kaputte Batterie kann unter Umständen elektronische Schäden am Spenderfahrzeug verursachen. Darauf ist also zu achten.
- Kontrollieren Sie vorerst, ob auch wirklich gleiche Spannungen (12 Volt) aufweisen, da sonst mehr Schaden angerichtet werden kann als Hilfe geleistet wird.
- Vorsicht: Wenn beide Motoren laufen, dürfen sich die Enden der Starthilfekabel nicht berühren. Dadurch entstehen häufig Kurzschlüsse oder auch Kabelbrände.
- Zu schwache Überbrückungskabel sind nicht hilfreich. Achten Sie darauf, dass das Starthilfekabel der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entspricht. Zudem sollte das Kabel biegsam sein, da sich das Isoliermaterial bei Kälte zusätzlich verhärtet.
- Ein Blick in die Betriebsanleitung beider Autos kann ebenfalls nicht schaden. Darin finden Sie konkrete Infos zu den speziellen Anforderungen für das jeweilige Fahrzeug.
Fazit
Starthilfe geben ist keine Wissenschaft. Wenn Sie die oben genannten Tipps und Schritte beachten, werden Sie keine Probleme mit Ihrer Autobatterie haben und können Ihr Fahrzeug wieder erfolgreich in Betrieb nehmen.
Sollten Sie trotz Starthilfe zu keiner Lösung kommen, empfehlen wir den Besuch in einer Kfz-Werkstatt. Bei Motus kümmern wir uns nicht nur um die Instandsetzung Ihres Autos, sondern auch darum, dass Ihre Wünsche erfüllt werden. Umfangreiche Beratung und volle Transparenz zeichnen den einzigartigen Motus-Service aus. Kontaktieren Sie uns, wir besprechen mit Ihnen gerne alle Details zu Ihrem PKW.